Ziellandeübungen

Donnerstag, 6.4.2000 Schön, daß jetzt endlich wieder Sommerzeit ist. So habe ich sogar nach der Arbeit noch Zeit zu fliegen, da wir eine Stunde "mehr haben".

Heute war schönstes Wetter. Auf der Fahrt zum Flugplatz hörte ich Nachrichten im Radio. Es wurde gemeldet, daß eine Sportmaschine bei der Landung zum Flughafen Hahn abgestürzt sei und beide Piloten ums Leben gekommen seien.

Solche Nachrichten treffen mich natürlich, kann es mir doch auch jederzeit passieren. Aber was ist im Leben schon sicher? Leute ertrinken, werden auf der Autobahn zerquetscht oder sterben an Krebs. Diese beiden starben nuneinmal in einem Flugzeug.

Trotzdem habe ich natürlich Achtung vor der Gefahr, die jeden Flieger ereilen kann. (Ich empfehle das Buch "Wind, Sand und Sterne" von Antoine de Saint-Exupéry, in der er die Gefahren, aber auch die Faszination des Fliegens beschreibt. Zu bestellen z.B. hier: Buch Steiner.)

Ich checke die Maschine, Joe steigt ein und wir steigen auf. Aus 2800 ft machen wir Ziellandeübungen. Also Gas raus und versuchen ohne Motorunterstützung zu landen.

Das ganze machen wir 3 mal, einmal weniger gut, aber sonst zufriedenstellend. Hierbei durfte ich nochmal slippen, also Querruder und Seitenruder volle Kanne entgegengesetzt. Hierbei verliert man schnell an Höhe. Kann nützlich sein.

Joe stieg dann aus und ich sollte alleine zum tanken und dann die Ziellandeübungen fliegen.

Als Joe ging meinte er noch "Ich muss mich um die anderen Schüler kümmern". Ein neuer PPL-A Kurs hatte vor 2 Wochen begonnen und die Unterichtsstunden liefen schon. Ich dachte bei mir "Hey - jetzt gehörst du nicht mehr zu den ganz Frischen". Und das erfüllte mich mit Stolz.

Ich tankte die Robin auf und setzte mich wieder in den Flieger, machte die Kabine zu, legte die Gurte an und startete den Motor. Ist das ein schönes Gefühl, wenn der Motor anspringt und der Propeller zu drehen beginnt. Öldruck okay, also los....

Ich rollte zum Rollhalt 05 und meldete mich abflugbereit. "Delta Mike India - abflugbereit am Rollhalt 05".

Als Freigabe kam der Wind über Funk und ich startete. Über der Schwelle der 05 in 2800 ft Höhe meldete ich den Beginn der Ziellandeübung. Ich nahm das Gas raus, drehte nach rechts, trimmte nach und sank mit 800 ft/min. Über die Schulter schaute ich regelmäßig zur Landebahn, damit ich genau runter kam.

Ich drehte in den Endteil, setzte die Klappen voll und kam einigermaßen runter. Das ganze noch zweimal mit Lehrer, dann 3 alleine.

Hat einigermaßen geklappt. Ich bin rel. zufrieden.

Super Gefühl, wenn der Lehrer einem die Verantwortung über den Flieger gibt, aussteigt und DICH fliegen läßt. Ich könnte den ganzen und jeden Tag fliegen - echt!

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