Regen und Platzrunden

Montag, 20. September 1999 Joe und ich hatten einen Termin um 10.00 Uhr morgens ausgemacht. Leider fing es gerade zu regnen an, als ich mein Auto auf dem leeren Parkplatz abstellte.
Der ganze Platz war menschenleer, Joe noch nicht da. Ich holte schon mal das Bordbuch der Robin mit Schlüssel aus dem Pilotenzimmer des Fliegerclubs und ging wieder nach draussen, als Joe auch schon eintraf.

Wir gingen rüber zur Halle, ich machte den Vorflugcheck und wir zogen den kleinen Franzosen in den kalten Septemberregen. Rein in die Maschine, Motor an und Rollinfo einholen. Alles spannend genug. Doch wir mußten noch tanken, so rollten wir erstmal zur Tankstelle unterhalb des Towers. Immer schön auf der gelben Linie bleiben und vor der Tankstelle halt. 90 Liter rein und dann ab zum anderen Ende des Platzes, zum Rollhalt 23.
Dort wie üblich die letzten Checks, dann wieder Line-Up und Gas rein.

Bei 100 km/h abheben - woahh.... macht das Spass. Joe erklärte wir bleiben heute in der Platzrunde und üben landen und durchstarten. All right Jo!

Joe erklärte mir dann alle wichtigen Punkte für die korrekte Platzrunde - nach dem Start Kurs 200 bis zu den Hochspannungsleitungen, währendessen immer schön auf Geschwindigkeit achten, so 140-150 - wichtig! Falls man zu schnell wird heißt das, wir sind zu flach unterwegs und steigen nicht schnell genug, also: Nase hoch, eventuell nach hinten trimmen. Falls man zu langsam wird ist meist der Anstellwinkel zu groß und wir sollten die Nase drücken.

Nun gut.... vor den Hochspannungsleitungen (die gehen einen kleinen Berg hoch) links parallel zu denen fliegen und wieder auf Geschwindigkeit achten.
Dann wieder links rum (die "normale" Platzrunde wird immer nach links geflogen), hier orientiert man sich an einem Baggersee, der mit der Wallfahrtskirche von Klausen eine Linie bildet, das ist dann der (linke) Gegenanflug 23 (engl. "Downwind"). Erst jetzt sind wie auf der Platzrundenhöhe von 1800ft MSL (Meereshöhe) und ich trimme die Maschine auf Geradeausflug, Kraftstoffpumpe aus - Kraftstoffdruck okay. Gas auf 2400 Umdrehungen. Immer schön auch auf Höhe achten - ja, ja.... da kann man ganz schön ins Schwitzen kommen. Ich muß die Checklisten am besten auswendig lernen (bislang sagt mir Joe was ich zu tun habe).

Dann hinter einem Golfplatz geht es in den Queranflug (engl. "Base" wieder links rum). Ich (*stolz*) melde mich bein Tower: "Trier INFO, Delta-Mike-Charlie Queranflug 23 zum Landen und Durchstarten."
Als Antwort kommt dann "Der Wind auf der Bahn mit 15 Knoten" - Ich bestätige mit einem "Delta-Mike-Charlie". Und schon ist es Zeit in den Endanflug zu gehen (schwierigster Teil!!).

Also Vergaservorwärmung warm, Gemisch reich, Klappen 20 Grad, dann auch schon links eindrehen zum "Final", Gas regulieren 1200 Umdrehungen, Nase runter und Trimmen. Ich sehe die Landebahn jetzt genau vor mir, wenn auch noch ein Stückchen entfernt. Das ändert sich aber ganz schnell, man hat einfach so viel zu tun, daß die Zeit "wie im Fluge" vergeht. Hier auch ganz wichtig: Auf die Geschwindigkeit achten, blos nicht zu schnell werden. Dann kurz vor der Bahn Gas ganz raus, leicht die Nase hoch und ausschweben.

Heute machte es nur Rumpel-Rumpel statt wie Donnerstag noch Rumpel-Rumpel-Rumpel. Die Landung hat Spass gemacht - trotz Regen.
Dann wieder durchstarten - hurra - und die gleiche Prozedur noch 4 mal geflogen.

Nach knapp 40 Minuten Flug landeten wir dann zur Abschlusslandung rollten die Maschine zur Halle, stellten sie ab, gingen ins Fliegerheim, füllten die Bücher aus (eins für die Maschine, eins für den Club als Ausbildungsnachweis und in mein kleines gelbes Heft trug ich stolz die 3. Flugstunde ein).

Joe und ich saßen noch, eine Zigarette rauchend, und er erklärte mir nochmal worauf ich so zu achten habe. "In der Platzrunde kommen fast alle wichtigen Prozeduren vor, deshalb lern die Checkliste ruhig auswendig."

Wird gemacht Jo. Doch es war schon 12:00 Mittag durch und ich mußte zur Arbeit.

Auf der Rückfahrt zog ich mir "Rear View Mirror" von Pearl Jam rein (*Gruss an Daniel*) und hatte einen schönen Arbeitstag - so ein Flug am Morgen vertreibt Kummer und Sorgen. Andere gehen morgens schwimmen.

Abends noch Theorie - diesmal Technik.
Es ist jetzt schon wieder kurz vor Mitternacht und ich schreibe nicht weiter - gähn.....

Meine Bilanz bisher:
Gesamte Flugzeit: 1 Stunde 50 Minuten bei
9 Landungen

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